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Neujahr in Japan

皆さん, こんにちは! Minasan, konnichiwa! Hallo, alle zusammen! 🌸


Raclette, Feuerwerk und Alkohol. Das ist es, was unser typisches Silvester-Fest ausmacht. In Japan sind jedoch die ersten Tage des neuen Jahres, die wirklich wichtigen und der 31.12. gilt eher als Auftakt für die eigentlichen Feierlichkeiten.


Bevor es aber so weit ist, veranstalten viel Firmen und Arbeitgeber im Dezember die sogenannte 忘年会 (Bōnenkai), eine Versammlung, um das Jahr Revue passieren zu lassen und abzuschließen. Natürlich mit Hilfe von viel Alkohol. 😉


Darauf folgt dann meistens direkt der Neujahrsputz, oder 煤払い (Susuharai), wie man ihn hier nennt. In der Edo-Zeit wurde für diesen der 13.12. als fester Termin festgelegt. Während Tempel und Schreine heutzutage noch immer an diesem Tag gereinigt werden, ist man bei dem Hausputz flexibler geworden.

Ist das Haus sauber, wird es noch dekoriert, um den 年神 (Toshigami), also den "Jahresgöttern", den Weg zu weisen. Diesem Zweck dient, vor allem der 門松 (Kadomatsu), ein Gesteck aus Bambus, welches man hier vor vielen Hauseingängen entdecken kann. 🎍

Wichtig ist hierbei, dass die Dekoration nicht am 29.12. aufgestellt wird, denn die Zahl 9 kann auch so gelesen werden, dass sie "Schmerz" oder "Leid" bedeutet. Auch am 31.12. soll man den Schmuck nicht aufstellen, da dies als unhöflich gegenüber den Göttern gilt.


Der darauf folgende Silvesterabend, oder auch Ōmisoka, wie er hier genannt wird, wird ohne Feuerwerk zelebriert. Gemeinsamkeiten mit dem deutschen Fest gibt es aber doch. So wie bei uns oft "Dinner for one" auf dem Programmplan steht, gibt es auch hier eine TV-Show, die von vielen geschaut wird: 紅白歌合戦 (Kōhaku Uta Gassen). Diese Show besteht aus einem Wettbewerb, bei dem bekannte Sänger und Sängerinnen zwei Teams bilden und gegeneinander antreten. Kurz vor Mitternacht, entscheiden die Jury und die Zuschauer, welches Geschlecht gewonnen hat.


Um Mitternacht ertönen dann auch in Japan Klänge. Allerdings stammen diese nicht von explodierenden Raketen, sondern werden durch Glockenschläge verursacht. 108 Mal erklingen die Glocken der buddhistischen Tempel, um die 108 weltlichen Begierden der Menschen von der Erde zu vertreiben, damit wir ohne Leid in das neue Jahr starten können. Viele Japaner nutzen dieses Ereignis, um den ersten Tempel-Besuch des Jahres zu bestreiten, ein Brauch zum Neujahr, den man meist zusammen mit der Familie oder Freunden durchläuft. ⛩

Der Start des neuen Jahres, ist dann vergleichbar mit unserem Weihnachtsfest. Die Familie kommt zusammen, man besucht Tempel und Schreine, die Kinder erhalten Geschenke und es wird viel gegessen und getrunken. Zu diesem Zweck haben viele Angestellten bis zum 03. Januar frei und viele Geschäfte sind geschlossen.

Das Arbeitsleben startet dann meistens mit der 新年会 (Shinnenkai), also einer "Neujahrs-Versammlung", bei der genauso viel getrunken wird, wie bei der Bōnenkai. 🍻


Während in Deutschland am 06. Januar, also dem Dreikönigstag die meisten Weihnachtsbäume aus dem Haus und ins Feuer geschmissen werden, wird ein Tag später in Japan die Neujahrsdekoration abgenommen und von Priestern in Zeremonien feierlich verbrannt. Die Jahresgötter machen sich dann auf den Rückweg, um im nächsten Jahr wiederzukommen.


Auch wir werden uns im nächsten Jahr wiedersehen. Bis dahin: guten Rutsch. 🎉


次回まで! Jikai made! Bis zum nächsten mal! 💕

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